Seglerhaus-Konzert im Radio

Leider hat es mit der Jubiläumsausgabe des Seglerhaus-Konzerts mit Solisten des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin in diesem Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie nicht geklappt.

Aber die Freunde der klassischen Musik müssen nicht auf ein Seglerhaus-Konzert verzichten.

Die Konzerte der vergangenen Jahre sind aufgezeichnet und ein paar Tage später im Radio gesendet worden.

Olaf Wilhelmer vom Deutschlandfunk Kultur, bekannt als Moderator der Seglerhaus-Konzerte, hat den für die Aussendung des Jubiläumskonzerts vorgesehenen Sendeplatz dankenswerterweise 'gerettet' und veranlasst, dass das Konzert vom letzten Jahr am heutigen Mittwoch um 20:03 Uhr auf den Frequenzen von Deutschlandfunk Kultur noch einmal wiederholt wird.

Zum Programm mit seinen Interpreten, das ausschließlich einen französischen Bezug hatte, hieß es einleitend im letzten Jahr:

"Nach der großen Liebe klingt es nicht: "zu fuß ist es überall zu weit "“ oder zu kothicht, den in Paris ist ein unbeschreiblicher dreck." Und überhaupt: "die franzosen haben lang nicht mehr so viell Politesse, als vor 15 jahren. sie gränzen izt starck an die grobheit. und hofärtig sind sie abscheülich." Trotzdem war Frankreichs Hauptstadt für den Verfasser dieser Zeilen "“ Wolfgang Amadeus Mozart "“ eine markante Station. Wichtig genug jedenfalls, um sich dem favorisierten Instrumentenpaar der französischen Musik zu widmen und ein Konzert für Flöte, Harfe und Orchester zu schreiben.

Und dann kam die Guillotine "“ übrigens die Konstruktion eines Instrumentenbauers, der sich dank Harfe und Klavier mit der Leistungsfähigkeit von Holzrahmen auskannte. Doch egal, ob in Paris Marie-Antoinette, Kaiserin Eugenie oder mutige Republikanerinnen den Ton angaben: Flöte und Harfe gehörten in Frankreich dazu wie sonst das Baguette unterm Arm oder die Gauloises im Mundwinkel. Sie blieben auch in der Moderne en vogue, verkörperten mit ihren Schutzgöttern Dionysos und Apollo die Grundlagen der Musik, geliebt von modernen Klassikern wie Claude Debussy und Maurice Ravel, bewundert von André Jolivet als Hohepriester musikalischer Beschwörungskünste ebenso wie von Albert Roussel, der das in die Tat umsetzte, wovon Debussy nur träumen konnte: Er fuhr zur See, ohne den Hafen der Musik aus den Augen zu verlieren."

Nutzen Sie also die vermutlich nicht wiederkehrende Gelegenheit, dieses Kammerkonzert noch einmal von zu Hause aus im Radio zu genießen.

_____________
Harald Koglin
18. März 2020