Inklusion und adaptives Segeln im VSaW

Im Juni 2023 wurden im VSaW die Segelwettbewerbe der Special Olympics World Games - die weltweit größte inklusive Sportveranstaltung – ausgetragen. Der VSaW ist damit der einzige Verein Deutschlands, der eine so hochkarätige und prestigeträchtige Regatta in diesem Themenfeld ausgerichtet hatte und damit weltweite Aufmerksamkeit als Vorreiter beim inklusiven Regattasegeln erlangt hat.

Schon im Herbst 2020 hat der VSaW die Arbeitsgruppe Inklusion gegründet. Ausschlaggebend hierfür war die Ausrichtung der German Open 2020 für die 2.4mR-Klasse im VSaW. In den 2.4mR-Booten segeln Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt gegeneinander; sie sind daher das Paradebeispiel für Inklusion beim Segeln.

Immer wieder hört oder liest man in dem Zusammenhang mit Behindertensport auch von Inklusion und Para Sport; sind diese drei Begriffe synonym oder gibt es einen Unterschied?

Das Internationale Paralympische Komitee bezeichnet mit Para alle Sportarten, die einen „olympischen Bruder“ haben. Dies sind beispielsweise Para Leichtathletik, Para Schwimmen und natürlich auch das Para Segeln. Die Para Sportarten zählen somit zu den Spitzensportarten, also mit internationalen Wettkämpfen und Kader, die durch die Sportverbände und das Innenministerium gefördert werden. Seit dem Jahr 2000 ist das Segeln leider nicht mehr Para-olympisch, aber dennoch weiterhin Para.

Bei dem Begriff des Behindertensports steht der gesundheitsfördernde Aspekt im Vordergrund. Den Behinderten sollen Sportarten zugänglich gemacht werden, die sie fördern und fordern, nicht unbedingt als Leistungs- sondern vor allem als Breitensport ohne Wettkampfanspruch.

Inklusion zieht den Kreis noch deutlich weiter: es geht um gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen am gesellschaftlichen Leben. Fürs Segeln heißt das, Bootsklassen zu finden, in denen nicht nur Menschen mit Handicap mit- und gegeneinander segeln, sondern alle mit gleichen oder vergleichbaren Chancen. Adaptives Segeln bedeutet übrigens, dass Boote an die jeweilige Behinderung angepasst werden. Die Arbeitsgruppe Inklusion hat ein Konzept entworfen, wie das Thema umgesetzt und finanziert werden kann. Geeignete Boote - wie die Laser Bahia und die 2.4mR-Klasse - sind mit Unterstützung von Sponsoren bereits beschafft worden.

Wo will der VSaW hin? Ganz klar, alle drei Aspekte sind uns wichtig. Als Verein, der sich per Satzung dem Wettsegeln verpflichtet hat, ist Para Segeln ein sehr wichtiger Aspekt, dem wir mit der Auswahl der geförderten Bootsklassen gerecht werden. Das zweite gesellschaftlich wichtige Anliegen des VSaW ist die Inklusion. Wenn wir inklusives Segeln ermöglichen, decken wir hiermit gleichzeitig auch die Ziele des Behindertensports ab. Wir wollen den Mitgliedern, die körperlich und/oder geistig eingeschränkt sind, eine Möglichkeit bieten, unseren Sport weiterhin auszuüben, auch als Regattasegler.

Das Gemeinschaftsgefühl und die Freude am Segeln sollten nicht exklusiv sein, sondern inklusiv geteilt werden.

Für die wichtigen Veränderungen im und am Haus, wie bspw. barrierefreie Sanitäranlagen und den Aufzug zu den oberen Etagen des Clubhauses, liegen Pläne vor und sind Fördergelder beantragt. An unserer Steganlage ist mit dieser finanziellen Unterstützung bereits ein Schwimmsteg gebaut worden, um den Einstieg in die Boote zu erleichtern.

Inklusion ist kein Projekt, sondern eine Haltung. Wer die Initiativen neuer Maßnahmen unterstützen möchte, kann dies gern mit einer Spende an den VSaW unter dem Stichwort Spende Inklusion“ tun. Für mehr Details und Informationen, wie Interessenten das Projekt unterstützen können, stehen die folgenden Ansprechpersonen zur Verfügung:

Inklusionsbeauftrater: Kai-Olav Huelzer
Inklusionstrainerin: Sonja Heuser

Kontakt

Autorin: Christiane „Moritz“ Fackeldey