Die vom RORC mit Unterstützung von Cap-Regatta, Yacht Club de France, Lorient Grand Large und Jeanneau organisierte World Sailing Offshore Double-Handed Mixed World Championship 2025 fand vom 22. September 2025 bis 1. Oktober 2025 in Cowes auf der Isle of Wight in England statt. Gesegelt wurde auf gestellten einheitlichen Booten der Sun Fast 30 One Design-Klasse. Die Boote wurden den Teilnehmern zugelost. 21 Teams aus 14 Nationen bewarben sich um den Titel.
Das Reglement sah 2 Qualifikationsrennen, einen Hoffnungslauf (falls erforderlich und bei entsprechenden Bedingungen) und ein Finalrennen vor.
Nach dem guten Auftritt bei der vergangenen WM in Lorient, als sie Siebente wurden, waren Lina Rixgens und ihr Partner Sverre Reinke (TSVS) erneut vom Deutschen Segler-Verband für die Teilnahme an der WM nominiert worden. Bei der Qualifikation auf dem anspruchsvollen Kurs rund um die Isle of Wight auf dem zugelosten Boot mit der Nummer 12 in ihrer Gruppe von 11 Booten erfüllten sie mit Platz 2 die für das Finale geforderte Top-5-Platzierung. Dabei hatten sie mit unerwarteten Schwierigkeiten zu kämpfen, weil sie wegen eines eingefangenen Fischernetzes auf den 7. Platz zurückgefallen waren. Nach kurzem Rückwärts-Segeln waren sie dann wieder frei und starteten die Aufholjagd. Der Wind frischte bis 25 kn auf und bei 1 m Welle ging es am Wind durch die Nacht – etwas ungemütlich - aber sie waren super schnell und fuhren wieder auf den 2. Platz vor, womit sie souverän das Finale erreichten.
Und hier hatten sie wieder Glück, weil sie erneut die Bootsnummer 12 aus dem Lostopf gezogen haben – eben das Boot, mit dem sie bei ihrer Qualifikation schon so schnell unterwegs waren. Leider hatten sich aber die Wetterverhältnisse geändert; für die Jahreszeit ungewöhnliche Leichtwindbedingungen bestimmten den Finalablauf, dabei ließ die Strömung die Boote zeitweise rückwärts treiben und es musste geankert werden.
Vor diesem Hintergrund ist der 6. Platz in dem 11er-Feld ein tolles Ergebnis. Und damit haben sie ihr Ziel, sich nach dem 7. Platz im Vorjahr zu verbessern, auch erreicht. (Textbausteine: segelreporter.de)
Hier Linas Bericht über den Finallauf:
"Die Wettfahrtleitung versuchte das Beste aus dem extrem leichten Wind zu machen und startete die 11 Teams mit 2 Stunden Startverschiebung außerhalb des Solents, um uns das schlimmste Herumtreiben zu ersparen. Bei erstaunlich stabilen 7-10kn Westwind kreuzten wir in Richtung Poole. Ein Dreher in die falsche Richtung kurz vor der Tonne ließen uns als Achte unter einem phänomenalen orangenen Abendhimmel in den Vorwindkurs zurück zu den Needles und um die Isle of Wight starten. Der Wind hielt sich bis St. Catherine's Point, doch ab dort wurde das Rennen zur Flautentreiberei eröffnet. Nachts erschraken wir plötzlich über ein Geräusch von sich brechenden Wellen in absoluter Windstille - richtig unheimliche Stromwirbel... Die ersten 4 Boote waren noch mit Wind von der Insel weggekommen und der Abstand vergrößerte sich zusehends. Die restlichen 7 Boote waren eng beisammen und die Platzierungen wechselten ständig. Mit der Morgendämmerung überließ der Wind uns komplett der Strömung. Unzählige Segelwechsel waren notwendig, um irgendwie noch ein bisschen Fahrt über Grund in die richtige Richtung zu machen. An einer Tonne schoben wir uns als erste eines 5er Pulks gerade noch so mit dem letztem Windhauch herum, sodass wir in die richtige Richtung weitertrieben, während die Boote hinter uns zurücktrieben und ankern mussten. Wir kämpften uns weiter, Tonne um Tonne, es war wirklich zäh. Zum Nachmittag hin kamen 5kn Wind auf, die uns unter Code 0 als sechste zur lang ersehnten Ziellinie des nun verkürzten Kurses am östlichen Solent-Eingang trugen.
Gewonnen hat wohl verdient Team FRA vor den britischen Youngster-Lokalmatadoren und Team URU.
Es war eine geniale WM, bei der wir große Freude hatten, Deutschland zu vertreten, mit wirklich identischen Booten und top Teams aus der ganzen Welt."
Die nächste World Sailing DH WM wird im September 2026 in Marseille stattfinden.
Die Ergebnislisten