Opti-B: Karl-Lehmann-Regatta 2012

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Karl Lehmann war Segeltrainer am Berliner Müggelsee. Zu seinen Ehren veranstaltet der „SC Wiking“ jedes Jahr eine Kinder-Regatta. Dieses Jahr fand sie zum 18. Mal statt. Für die Regatta vom 1.- 2. September hatten sich über 80 Sportler gemeldet, unter ihnen auch zahlreiche junge Gäste aus Polen. Laut Wetterprognose waren nur zwei Windstärken angesagt. Der Wettfahrtleiter wollte am ersten Tag drei Wettfahrten durchziehen. Doch auf dem Wasser sah es anders aus. Der Wind war freundlich gesinnt, er blies ordentlich, später wurden sogar vier bis fünf Windstärken gemessen. Die geplanten drei Wettfahrten wurden damit auch wie geplant geschafft.  

Der Sonntag fing bereits flau an: Kein einziges Blatt bewegte sich. Dennoch gab es das Signal zum Auslaufen. Auf dem Wasser wurde es auch nicht besser. Die Kinder beschäftigten sich auf ihre Weise, in dem sie Wasserspiele veranstalteten, manche fuhren auch zu zweit auf einem Opti. Nach rund anderthalb Stunden gab es das Zeichen zum Abbruch. Diese Entscheidung wurde von den jungen Sportlern mit Jubel aufgenommen. An Land angekommen, gab es für alle auch ein warmes Essen. Die WANNSEATEN waren allerdings nicht sonderlich erfolgreich: Ben Löken kam als Bester mit seinem Boot „Mailo“ auf Platz 14.

Karl Lehmann, der Namensgeber dieser Regatta, war Berufsschullehrer und Opti-Trainer. Der gelernte Tischler begann nach seiner Wanderschaft als Geselle, in Berlin Boote zu bauen. Seine Schüler in Friedrichshagen bekamen von dem begeisterten Segler die Kunst des Bootsbauens gelehrt. 1965 bildete sich unter seiner Leitung im „SC Wiking“ eine Trainingsgruppe. Unter ihnen war auch Jochen Schümann. Der Olympiasieger von 1976, 1988 und 1996  und spätere „America’s Cup“-Teilnehmer machte bei dem kleinen, freundlichen Mann die ersten Schritte im Opti mit der Segelnummer „333“. Letztes Jahr stiftete der Sohn des Segellehrers, Jürgen Lehmann, einen Wanderpokal. Karl Lehmann starb 1991 im Alter von 84 Jahren.