Begleitet von unzähligen Motorbooten und vollbesetzten Zuschauerschiffen feuerte die „Royal Luise“, ein Dreimastvollschiff im Eindrittelmaßstab englischer Fregatten des 18. Jahrhunderts, einst ein Geschenk des englischen Königs an Preußen, eine volle Breitseite zu Ehren von Jochen Schümann, Nils Frei und Bernard Labro über den Wannsee.
Der Weg bis zum letzten Zieleinlauf war spannender als die Ergebnisse auf dem Papier zunächst vermuten lassen. Zwar besiegte Schümann seinen Finalgegner Lars Nordbjaerg, Weltranglisten 9ter, im „Best of Five Modus“ mit 3:0, jedoch boten die beiden Weltklassesegler besonders im zweiten Lauf Match Race auf höchstem Niveau. Schon am Start zeigte sich, dass der Däne dem America’s Cup Gewinner einiges entgegen zu setzen hatte. Dicht beieinander liegend, machten beide Boote einen Frühstart. Während der Däne, um sich zu bereinigen, um die Leetonne halste, wendete Schümann, um in die Linie einzutauchen und dann auf die rechte Seite zu fahren. Zunächst konnte sich Nordbjaerg über die linke Seite mit frischerem Wind einen Vorteil verschaffen, doch Schümann segelte die Dreher konsequent aus und rundete letztendlich mit einem minimalen Vorsprung die Tonne eins. Sobald die beiden Mannschaften die Spinnaker gesetzt hatten, begann Schümann bereits das erste Luvduell. Es folgten immer wieder abgewiesene Proteste, Halsen und Positionswechsel bis es kurz vor der Leetonne zur rennentscheidenen Situation kam.
Der in Führung liegende Nordbjaerg wurde in einem Luvduell von der in Topform befindlichen Schümanncrew kurz vor der Tonne erneut abgefangen, womit dem Dänen endgültig der Zahn gezogen wurde. Auch dieser Lauf ging an Schümann, dem der Drittplatzierte des 13. Berlin Match Races Karol Jablonski (Polen) einen fehlerfreien Segeltag bescheinigte. Da die laut Reglement letztmögliche Startzeit objektiv nur noch ein Rennen zuließ, stand der Sieg des Americas Cup Gewinners schon jetzt fest. Auch das dritte Rennen ging an den Berliner, 3:0 also das Endresultat. Zuvor ging das kleine Finale, nach dem Modus „Best of three“, genau so klar mit 2:0 an Karol Jablonski gegenüber Mathieu Richard (Frankreich). Ausgenommen die Finals, waren beim 13. Berlin Match Race äußerst enge und knappe Entscheidungen eher die Regel als die Ausnahme. Die zahlreichen Zuschauer bekamen so spannenden Sport geboten.