Unsere Leistungssegler in der Coronavirus-Pause

Nachdem die Olympischen Spiele ins nächste Jahr verschoben sind und Segeln auf hochsportlicher Ebene momentan nicht möglich ist, mussten unsere Leistungsträger ihre Kampagnen unterbrechen. Aber sie machen das Beste aus der Situation mit individuellen Schwerpunkten.

Hier einige persönliche "Wasserstandsmeldungen":


Nach der Absage der Princess Sofia Trophy mussten auch wir leider die Insel verlassen. Seitdem ist Home Workout angesagt. Wir haben den DSV Kraftraum geplündert und üben fleißig zu Hause. Wir nutzen die Zeit, um unser Theoriewissen aufzuarbeiten, analysieren die letzten Regatten per tracking oder bereiten uns auf die Uni in den kommenden Semestern vor. Wir vermissen die Zeit auf dem Wasser und freuen uns umso mehr, wenn es wieder losgeht. Tokio 2021 haben wir fest im Blick. 

Ganz liebe Grüße

Vicky und Anika


Uns geht’s gut, und wir vertreiben uns die Zeit Zuhause mit Sport, den Online-Klassen vom DSV und Analysen vergangener Regatten auf SAP. 

Ich habe mich dazu entschlossen, die Zeit außerdem dazu zu nutzen, meine Uni-Kurse voranzubringen, die ich ja in den letzten 2 Jahren auf Eis gelegt hatte. Somit habe ich jetzt einiges zu tun, aber hoffe natürlich, dass wir sehr bald wieder aufs Wasser können.

Wir haben erfahren, dass der DSV gerne unsere Olympiaqualifikation noch dieses Jahr anfangen und beenden möchte. Das wäre natürlich toll, aber da ja noch niemand weiß, wann wieder Regatten stattfinden können, ist diese Planungsunsicherheit auch ein blödes Gefühl.

Liebe Grüße

Fredi
 


Nachdem wir von Mallorca wieder nach Berlin gekommen sind, war die ganze Situation immer noch unwirklich. Wahnsinn wie schnell die Maßnahmen verschärft und sämtliche Wettkämpfe abgesagt wurden. Bisher haben wir es aufgegeben, eine neue Planung zu erarbeiten. Zwar sammeln wir die neuen Termine der Events, wollen aber noch etwas warten, wie sich die Lage entwickelt, um dann einen zielgerichteten neuen Plan aufzustellen und nicht blind irgendwelche Wettkämpfe mitzunehmen. Von Seiten des DSV aus ist es bisher noch unklar, wie unsere Qualifikation fortgesetzt wird.

Da sich bisher noch keine Ausnahmegenehmigung für Wassertraining ergeben hat, halte ich mich zuhause fit. Man kann sogar sagen, dass ich Vorteile aus der momentanen Lage ziehe. In Melbourne habe ich viele Wasserstunden gesammelt und bin auf dieser Seite im Vergleich zu meinen Konkurrentinnen gut aufgestellt. Nun kann ich weiter an meiner Kraftausdauer arbeiten. Vielen Dank nochmal für die Leihgabe des Ruderergometers, das zusammen mit meiner Hängebank einen wichtigen Teil des Trainings darstellt. Als junge Sportlerin kann ich somit mein Trainingslevel weiter steigern und eventuelle Rückstände zu älteren Sportlerinnen aufholen, die ihr Niveau erst mal halten müssen.

Insgesamt absolviere ich zwölf Einheiten pro Woche und habe in den Pausen mein Fernstudium wieder aufgenommen. Dies ist durch das Selbststudium möglich und bietet eine gute Abwechslung.

Natürlich vermisse ich die Zeit auf dem Wasser. Da man die Situation nicht ändern kann, versuche ich aber die Vorteile zu sehen. Immerhin habe ich ein weiteres Jahr gewonnen, um mich zu entwickeln und im Studium weiter zu kommen. Nebenbei bin ich nicht alleine, sondern kann mehr Zeit mit meiner Familie verbringen.

Liebe Grüße

Julia
 


Bei Fabian Graf (49er) hat sich der Fokus ganz klar auf die Spiele 2024 in Frankreich verschoben, weil für die 49er die Qualifikation bereits beendet ist und die Olympiafahrer fest stehen.

Phillip Kasüske (Finn) hat sich noch nicht entschieden, ob er wegen der beruflichen Lebensplanung überhaupt noch weiter machen kann.

Unsere 470er Herrencrew Daniel Göttlich / Linus Klasen hat sich ebenfalls noch nicht entschieden, wie ihre Planung für die Zeit in Richtung Olympia 2021 aussieht. Daniel ist unlängst vom RBB Inforadio interviewt worden. Dabei berichtete er über Erfahrungen vom Trainingsaufenthalt in China und die Kameradschaft der Segler untereinander.