USA: Laser-Meisterschaft der Pazifik-Küste

ümit bekis

Die Region Gorge im US-Bundesstaat Oregon gilt als das Mekka unter den Kite- und Windsurfern. Aber auch Segler schätzen diese Region am Columbia-River wegen des beständigen Windes. So kamen vom 12. - 14. Juli knapp 80 Laser-Segler aller Klassen für die „Pacific Coast Championship 2013“ nach Cascade Locks, rund 70 Kilometer östlich von Portland. Neben Sportlern aus den USA, waren auch Teilnehmer aus Kanada und Mexiko dabei, und natürlich auch der WANNSEEAT Deniz Bekis für den VSaW. Die gleiche Veranstaltung wird für die Atlantikküste separat veranstaltet.

1996 sah eine Gruppe von Segelenthusiasten in Cascade Locks ein Potenzial, diesen kleinen Ort zu einem Veranstaltungsort von nationalen und internationalen Segelveranstaltungen zu machen. So wurde die „Columbia Gorge Racing Association“ ins Leben gerufen. Zwei Jahre später wurde das erste Mal die US-Meisterschaft in der Finn-Klasse ausgerichtet. Danach folgten die nordamerikanischen Meisterschaften der 49er, der 505- und 29-Klasse, aber auch mehrere Meisterschaften der Laser und anderer verschiedener Klassen. Nicht nur die Windverhältnisse sind dort hervorragend, auch ist der Columbia River teilweise doppelt so breit wie der Rhein und bietet genug Platz zum Segeln.

Die Region ist nicht nur sportlich, sondern auch geschichtlich interessant. Auf zahlreichen Tafeln, Denkmälern und Figuren wird daran erinnert, dass dort einst die „Native People“, die Ureinwohner Amerikas gelebt haben. Vor allem der Stamm der Chinook war in dieser Region beheimatet. Heute verkaufen die Nachfahren selbstgefangenen Lachs und Früchte. Die Segler und ihre Betreuer gehören zu ihren Stammkunden. Die „Bridge of Gods“ verbindet die beiden Orte Cascade Locks in Oregon mit Stevenson auf der anderen Seite des Columbia River, im Bundesstaat Washington. Für die Benutzung der1926 gebauten Stahlkonstruktion ist ein Dollar fällig – pro Strecke.

Am ersten Tag der Regatta blies der Wind mit einer Windstärke von etwa sieben und ließ selbst erfahrene Segler kentern. Am folgenden Tag war er weniger wild. Am letzten Tag mussten die Segler sogar wegen zu wenig Wind eine Startverschiebung von einer Stunde hinnehmen. Insgesamt wurden zehn Wettfahrten gesegelt. Am Ende belegte der WANNSEEAT Deniz Bekis den 17. Platz. Wenn man bedenkt, dass er gegen das Nationalteam der USA antgetreten ist, ist das sicherlich ein Erfolg.

Der Austauschschüler hat nun nicht nur seine Schule in Kanada beendet, für ihn geht auch das Segeln in Nordamerika zu Ende. Das war sicherlich eine wichtige Erfahrung, sowohl schulisch als auch seglerisch. Er erzählt aber von etwas merkwürdigen Regeln. So gibt es bei Regatten keine Jury-Boote an den Tonnen. Deswegen kringelt auch keiner.

Doch die Beantwortung der Frage, warum so viele auf dem amerikanischen Kontinent Laser segeln, ist für die nordamerikanischen Segler ganz einfach: „Laser ist olympisch“, so ein Coach des kanadischen Teams.