Willi-Möllmer-Gedächtnispreis 2023 - Petra kann es noch

„Für die jungen Segler muss das frustrierend sein,“ sagte Wettfahrtleiter Lorenz Buchler bei der Siegerehrung des Willi-Möllmer-Gedächtnispreises 2023, „wenn jemand 12 Jahre lang nicht aktiv segelt und dann die erste Regatta gleich gewinnt.“ Ein Lachen geht durch die Runde auf der Terrasse des Segler-Club Oberspree (SCO). Petra Niemann-Peter lächelt ein wenig verlegen und korrigiert: „Eigentlich sind es ja schon 15 Jahre.“

Unsere Olympionikin von Sydney, Athen und Peking saß am 29. und 30. April 2023 erstmals wieder bei einer Regatta auf dem ILCA (ehemals Laser) und hat gleich den Sieg geholt. Eigentlich sollte das hier ein Bericht für die WANNSEEATEN sein – doch diese mussten sich knapp hinter ihr einreihen. Trainingsgruppenmitglied Lena Fischer (SCO) lag am Sonntagmorgen nach vier Rennen noch auf Platz eins, bis ein missglücktes letztes Rennen am Sonntag sie auf den zweiten Platz schob. Gleich auf Platz drei folgte Lenny Schulze. Beide konnten bei schwierigem Wannsee-Wind eine gute Konstanz in ihre Platzierungen bringen, aber am Ende kam für Petra die Böe aber einmal besser. Es war eine knappe Sache.

Das ganze Wochenende zeigte sich der Wind launisch: Mal hier, mal da – mal viel, mal wenig. Im Grunde genommen ein ganz normaler Segeltag auf dem Wannsee. Es erschwert das segeln dennoch.

So war der Rest der ILCA-Gruppe teilweise weniger konstant unterwegs oder es wollte einfach nicht zünden: David Buchler (BYC) auf Platz 7, Hans Haberland (SCA) auf Platz 8, Felix Mineur (PYC, bald auch VSaW) auf Platz 11, Valerian Tregel auf Platz 13, Jan Cegielski (bald auch VSaW) auf Platz 14, Marwin Pescht auf 18, Jan Putzier auf 19, Marvin Schaefe (auch DSC) auf 20 mit zwei Frühstarts, Eva Wiese auf 21, Leon Pfaff auf 23 (BSV 07) und Julius Mehlhorn (SVS) auf 25.

Einige waren von weiteren Problemen, abseits des Karussell-Windes, geplagt. Eva kam bereits am Samstagmorgen krank im Hafen an und musste nach zwei guten und tapfer durchgestandenen Rennen im dritten Rennen deshalb aufgeben. Am Sonntag blieb sie lieber in Bett zum Auskurieren. Valerian fehlte am Sonntag ebenso krankheitsbedingt.

Auch wenn sich die WANNSEEATEN einer alten Häsin geschlagen geben mussten, war es ein schönes Regattawochenende: Das Ergebnis war knapp, die Wettfahrtleitung kompetent und das Essen am Sonntag lecker.

Nächstes Jahr gerne wieder – am besten mit einem Sieg für die Jugend, wenn Petra nichts dagegen hat.
Text. Can Bekis

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